Quasi als Weiterentwicklung zum Beitrag Windows 7: Systemreparaturdatenträger inkl. Drive Snapshot erstellen folgt die Version für Windows 8.1. Im Gegensatz zu Windows 7 sind die Vorbereitungen etwas umfangreicher, da das WIM-Abbild in der Wiederherstellungspartition versteckt ist. Ferner unterstützt der Assistent nur USB-Laufwerke (Stick oder Festplatte).
Im Gegensatz zur Windows 7-Ausführung beinhaltet diese Version zwei Skripte, zum einen um mittels 7-Zip das WIM-Abbild zu bearbeiten und zum anderen um mit dem Bordmittel Dism. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, in der Form das man entweder etwas mehr vorbereiten (7-Zip) oder mehr Zeit mitbringen (Dism) muss .
Vorbereitung
- Installiertes 7-Zip 9.38 beta oder neuer (Hintergrund siehe Mit 7-Zip WIM-Abbilder bearbeiten), nur notwendig, wenn man nicht die Dism-Variante verwendet”
- Das Archiv ds-rescue_w81_winre_10 herunterladen und den Inhalt in einen Ordner, z.B. “C:\Temp”, entpacken.
- Eine Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten starten. Die grafische Datenträgerverwaltung funktioniert dafür leider nicht (mehr).
- Mit folgenden Befehlen die Wiederherstellungspartition ermitteln und einen Laufwerksbuchstaben zuweisen:
diskpart select disk 0 (vorausgesetzt Windows ist auf der ersten Festplatte installiert, andernfalls mittels "list disk" die Festplatte ermitteln) list volumes select volume 2 (die Nummer angeben, die der 300 bzw. 350 MB großen Wiederherstellungs- bzw. "System-reserviert"-Partition entspricht) assign (es wird der nächste freie Laufwerksbuchstabe zugewiesen) exit
Da sowohl das Verzeichnis als auch die Datei “Winre.wim” mit dem Attribut “Versteckt” versehen sind, wird im Explorer per Standard nichts angezeigt. Im Skript muss normalerweise nur der Laufwerksbuchstabe zu dieser Datei angepasst werden (siehe nächster Punkt).
- Das Skript “create_winre_7-Zip.cmd” oder “create_winre_dism.cmd” editieren und im Abschnitt “Konfiguration” ggf. folgende Zeilen anpassen:
rem Konfiguration rem WorkingDir set WorkingDir=C:\Temp cd %WorkingDir% rem Pfad zur "Winre.wim" set Winre-Path=F:\Recovery\WindowsRE rem Pfad zu 7-Zip und verwendete Exe-Datei set SevenZip=%ProgramFiles%\7-Zip\7z.exe
Wenn man im Besitz einer Drive Snapshot-Lizenz ist, so kann man die Lizenzdatei in den Ordner “Rescue\Drive Snapshot” einfügen (Windows: Drive Snapshot aktivieren ohne Einfügen der Lizenzdaten).
Angepasstes Wiederherstellungslaufwerk erstellen
Das Skript “create_winre_7-Zip.cmd” oder “create_winre_dism.cmd” mit erhöhten Rechten (Rechtsklick – “Als Administrator ausführen”) starten. Es öffnet sich ein Fenster der Eingabeaufforderung in dem das Skript abläuft, relativ kurze Zeit nach dem Start öffnet sich der Assistent zur Erstellung des Wiederherstellungslaufwerks:
ACHTUNG: Das USB-Laufwerk wird vom Assistenten formatiert! Es sollten sich folglich keine (wichtigen) Daten darauf befinden.
Da wegen des Umstandes das unter Windows 8.1 das WIM-Abbild auf der “System-reserviert/Wiederherstellungspartion” untergebracht und dort nicht allzuviel Platz vorhanden ist, muss die Datei erst umkopiert werden. Das verlängert die Laufzeit des Skripts.
Gegenüber dem Windows 7-Pendant gelang es diesmal nicht, mittels KernSafe’s TotalMounter weder als Image Disk noch VHD den Assistenten auszutricksen. Etwas kurios wirkt allerdings, das unter Hyper-V gar keine Laufwerke, aber wiederum unter VirtualBox die lokalen (virtuellen) Festplatten als Ziel angeboten werden.
Anmerkungen
Leider hat sich ab Windows 8.x das “Rettungsmedium” erheblich geändert. Unter der Haube ist die Unterstützung von aktuellerer Hardware wie z.B. USB 3.0 hinzugekommen, ferner wird keine CD sondern ein bootfähiger USB-Stick erstellt. Auf der anderen Seite gibt es kein kompaktes Menü mehr, sondern die Windows 8.x-typische Vollbild-App (Fenster-/Rahmenlos) mit recht verschachtelter Menüführung.
Tipp: Hat man das “Recovery Enviroment” gestartet und möchte wieder zurück ins Menü ohne den Computer neu starten zu müssen, so besteht der einfachste Weg darin, eine Eingabeaufforderung zu öffnen.